Was suchen wir? Warum suchen wir überhaupt? Wohin führt uns der Weg – Partnerschaft, Spiritualität, Gruppenbewusstsein, ins Leere?
Auf meiner Suche nach Antworten stieß ich auf folgende Aussagen:
Diese fand ich in einem Beitrag über Burnout:
Erfahrungen, die ein Mensch sammelt – und die sein Gehirn formen, so glaubt der Hirnforscher Dr. Gerald Hüther, sind Strukturierungsprozesse die bereits im Mutterleib beginnen: „Die ersten Vernetzungen im Gehirn und die wichtigsten zeitlebens werden gestaltet, während man aufs Engste mit einem anderen Menschen verbunden ist“, erklärt der Neurobiologe. In dieser Zeit entwickelten sich zwei Grundbedürfnisse: Das Bedürfnis nach Verbundenheit und nach einem Leben, in dem man sich selbstbestimmt als Person entwickeln kann.
Nach der Geburt versucht das Kind, diese Grundbedürfnisse zu stillen: Es möchte dazugehören und sich gleichzeitig frei und autonom entwickeln. Dabei sammelt es soziale Erfahrungen. Und die sind nicht immer angenehm. „Wir wachsen alle in eine Welt hinein, in der wir die Erfahrung machen müssen, dass wir so, wie wir sind, eigentlich nicht ganz richtig sind, und dass wir nur dann zu den anderen dazugehören dürfen, wenn wir ihre Wertvorstellungen übernehmen“, so Hüther.
Auf der Seite „Neues Bewusstsein Leben“ fand ich dann folgendes:
Alltagsbewusstsein
Mit Alltagsbewusstsein ist das Bewusstsein gemeint, in dem wir uns als Menschen in der Regel befinden. Es ist geprägt von den Einflüssen der Kultur und dem Umfeld, in dem wir aufgewachsen sind. Dabei ist vor allem das Bild, das wir von uns selbst in unserem Bewusstsein haben, von besonderer Bedeutung.
Mentales oder Rationales Bewusstsein
Entscheidend für dieses Bewusstsein ist, dass es über ein Ich verfügt. Jedem einzelnen Ich als Subjekt steht ein Objekt gegenüber. Als Folge dieses Ich-Bewusstseins nimmt der Mensch sich getrennt von allem anderen wahr. Es ist die Grundlage des dualistischen Denkens. Mit dieser Erfahrung von Getrenntsein ist dann auch der Beginn von Angst verbunden. Die Sehnsucht nach Einheit aber ist geblieben. Sie ist untrennbar mit der Natur des Menschen verbunden.
Die größte Angst des Menschen ist dabei die Angst vor der Leere. Diese Angst führt dazu, dass er sich zwanghaft mit etwas identifiziert, um das Gefühl zu haben, zu existieren und etwas zu sein. Diese Identifikationen sind die Grundlagen für das Bewusstsein von Trennung und von Isoliertsein. Damit ist auch die Erfahrung von Einsamkeit verbunden.
Wenn ich all das und noch viel mehr lese, wird mir so manches klar,
Wir genießen als Kleinkind meist automatisch die Nähe zu unserer Familie. Sobald wir dann in den Kindergarten kommen, uns also dem Schutz der Mutter, der Familie entziehen, suchen wir wiederum den Schutz und die Nähe der Gruppe. Wir schließen Freundschaften und fühlen uns dadurch ausgefüllt, aufgehoben, sicher und „EINS“. Das zieht sich weiter durch die Schulzeit und dann geschieht ein neuer Sprung, der ins Erwachsenenleben.
In dieser Zeit, meist schon zum Ende der Schulzeit, lösen sich die Gruppen langsam auf und wir begeben uns wieder auf die Suche. Unsere Erfüllung finden wir dann, so meinen wir, in einem Partner. Er ist, wie man so schön sagt, für uns dann die „bessere Hälfte“.
Nur woher stammt überhaupt diese Annahme?
Diese Redensart wird folgendermaßen erklärt: „umgangssprachlich; Bereits in der Bibel steht, dass Mann und Frau „ein Leib“ sind. Im späten 17. Jahrhundert tritt erstmals die Bildung „Ehepaar“ mit der Bedeutung „neuvermähltes Paar“ auf. Jean Paul wagt 1793 die Neubildung „Ehehälfte“, wohl analog zu franz. „moitié“ (der Ehegatte), so dass ein ironisches „bessere Hälfte“ mit der Bedeutung „Gattin“ nahelag. Es findet ein frühes Vorbild in engl. „my better half“ des englischen Dichters Sidney (Arcadia, 1590) „
„Ein Leib“ – Damit ist aber nicht gemeint, dass „nur“ Mann und Frau (geschlechtlich gesehen) eine vollkommene Einheit bilden. Vielmehr ist folgendes damit gemeint: „Mit uns ist es wie mit unserem Körper. Wir alle, alle Menschen zusammen, bilden diesen Körper. Jeder von uns ist ein Körperteil. Der eine ist ein Arm, der andere ein Bein, der dritte der Bauch, der Kopf, die Schultern, Hände, Füße, Augen, Ohren oder die Nase. Jeder dieser Körperteile ist gleich wichtig. Alle zusammen bilden einen Körper.“ Es war nicht die einzelne Partnerschaft, nicht einzelne Gruppen damit gemeint, nein, denn früher, zu Jesus-Zeiten, wurde die Einheit der gesamten Welt angestrebt.
Heute verbinden wir mit dem Partner die Vervollkommnung unserer eigenen Person, unseres eigenen ICHs. So haben wir es gelernt und so glauben wir ist es richtig, so muss es sein. Ohne jemanden an unserer Seite fühlen wir uns daher unvollkommen.
Woher diese Annahme stammt, hatte Dr. Hüther sehr gut erklärt, denn es ist in uns und so muss es auch sein, da wir dies zum Überleben als Säugling, als Kind, benötigen. Später, sobald wir auf eigenen Beinen stehen können, sollte uns klar sein, das wir vollkommen sind, denn wir haben alles was wir brauchen, nur erkennen wir dies meist nicht.
Dies führt dazu, dass wir uns immer weiter, meist das ganze Leben lang, auf der Suche befinden. Manche Menschen finden dann in der Spiritualität die Antwort, denn diese macht uns klar, das wir schon immer EINS waren und dies nur durch die o.g. Gründe nicht erkannt haben, bzw. nicht erkennen wollten.
Auch führt diese ständige Suche nicht zum Erfolg. Wir sind meist in der Partnerschaft, Freundschaft oder Gruppe schnell unglücklich, fühlen uns oftmals unverstanden und bemerken nach einer gewissen Zeit, das dies nicht das ist, was wir brauchen, was wir erhofft haben zu finden und begeben uns dann erneut auf die Suche.
Sollte diese nicht zu einer neuen Partnersuche führen, so führt sie in Kegelvereine, oder sonstige Gruppen, von denen wir uns dann auch nach einiger Zeit wieder trennen.
Sobald wir gelernt haben, das wir uns selbst lieben können, uns selbst genug sind, hört diese Suche nach unserer vermeintlichen „besseren Hälfte“ auf. In diesem Moment erleben wir echtes Glück und Zufriedenheit, dann benötigen wir keinen Partner, keine Gruppe, keine Freunde etc. mehr, um uns selbst zu bestätigen, um das Gefühl des „Eins-Sein“ zu erleben. Unsere Getrenntheit, der Dualismus hat dann ein Ende gefunden.
Ab diesem Moment können wir Partner, Gruppen usw. einfach genießen und zwar so lange, wie wir es wollen, wie es uns wichtig ist bzw. Spaß macht. Wir unterliegen dann nicht mehr dem Zwang in diesem etwas zu finden zu müssen, sondern genießen die Freiheit zu er-leben und haben auch keine Erwartungen mehr, welche dann doch wieder unerfüllt bleiben und zur Traurigkeit führt.